In einer aktuellen Ausgabe des „Plusminus Magazin“ der ARD werden der akute Lokführermangel und die entsprechenden Folgen im Alltag an zahlreichen Beispielen dargestellt.  Die Bilanz: Aktuell fehlen den Eisenbahnverkehrsunternehmen über 3000 Lokführer. In Zukunft dürfte diese Zahl durch den steigenden Personalbedarf noch erheblich anwachsen, insbesondere aufgrund des geplanten Ausbaus des Schienennetzes und der Verbesserung der gesamten Eisenbahninfrastruktur in  Deutschland. Dadurch wird deutlich mehr Personal benötigt als in absehbarer Zeit für die Eisenbahn-Branche zur Verfügung steht.

Leere Führerstände und Zugausfälle gehören seit langem zum Alltag im deutschen Eisenbahn-Sektor, und das obwohl das erklärte Ziel der Bundesregierung die Energiewende ist und Deutschland diesbezüglich eine Vorreiterrolle einnehmen soll. Das Erreichen der gesteckten Klimaziele erfordert nicht nur ein Umdenken, sondern auch Investitionen. Ein wesentlicher
Bestandteil der Energiewende ist die Verlagerung von Personen und Gütern auf die Schiene.

Eine solche gesellschaftliche Transformation braucht natürlich auch Zeit, doch nimmt dieser Prozess nur langsam Fahrt auf und die Rekrutierung von Personal für den Schienenverkehr, insbesondere von Triebfahrzeugführern, gestaltet sich schwierig. Dieses Problem ist zum einen sicherlich durch gesellschaftliche Veränderungen, aber auch strukturell bedingt. Zudem gehen
viele Lokführer aus geburtenreichen Jahrgängen in Rente und der Bedarf kann aus nachfolgenden Jahrgängen nur zum Teil gedeckt werden. Eine ganzheitliche Strategie zur Ausbildung von Lokführern scheint auf Bundesebene nicht forciert zu werden, obwohl diese für die Energiewende aus heutiger Sicht unabdingbar sind (mehr dazu im Beitrag über den Fachkräftemangel im Eisenbahnsektor).

Der Beitrag im Plusminusmagazin vom 25.10.2023 reißt einige dieser Themen an und veranschaulicht insbesondere was all diese Herausforderungen für den Alltag bedeuten. In der Not versuchen einige Bundesländer und Unternehmen sich selbst zu helfen und gründen Initiativen bzw. Allianzen, um den bestehenden Mangel – z.B. durch gezielte Rekrutierung  ausländischer Fachkräfte – zu reduzieren. 

LINK ZUM BEITRAG IN DER ARD-MEDIATHEK:

Hier klicken um den Beitrag in der ARD-Mediathek zu sehen

Titel: ARD Plusminus Magazin: Personalnot im öffentlichen Nahverkehr — Warum die Räder immer öfter stillstehen