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Quereinstieg als Lokführer*in — Von der Arbeitssuche zur Festanstellung

Quereinstieg als Lokführer*in — Von der Arbeitssuche zur Festanstellung

Lokführer*innen werden bereits seit Jahren händeringend gesucht. Die rund 450 Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) in Deutschland benötigen dringend Fachkräfte für den Bahn-Sektor. Dabei wird verstärkt auf Quereinsteiger gesetzt, die als Arbeitsuchende und ohne Vorkenntnisse über eine vorgeschaltete Umschulung bei einem Eisenbahn-Unternehmen festangestellt werden.

Für viele, die eine neue berufliche Perspektive suchen, ist der bis heute andauernde Fachkräftemangel in der Bahn-Branche eine große Chance. Mit Hauptschulabschluss oder abgeschlossener Berufsausbildung können attraktive Jahresgehälter erzielt werden — zwischen €30.000 und €50.000 Brutto, je nach Unternehmen und Einsatzgebiet. Für ähnliche Gehälter in anderen Berufsfeldern und Branchen werden deutlich höhere Qualifikationen vorausgesetzt. Dabei sind die Aussichten auf eine langfristige Anstellung bis zum Erreichen des Rentenalters aus heutiger Sicht sehr gut.  Denn der Fachkräftemangel im Schienen-Sektor, insbesondere im Bereich der Triebfahrzeugführer, ist dermaßen ausgeprägt, dass auch in den nächsten Jahren der Bedarf wachsen wird.

Diese Entwicklung wird insbesondere durch die Energiewende und die damit einhergehenden Investitionen in die Eisenbahnbranche bis 2030 und darüber hinaus geprägt. Zahlen und Fakten zur „Wachstumsbranche Bahn“ haben wir in diesem Artikel zusammengefasst.

Umschulung in 11,5 Monaten inklusive Praktikum und alles ohne Vorkenntnisse?

Was verbirgt sich hinter der Umschulung zum Lokführer (m/w/d) bzw. Triebfahrzeugführer und ist das in einem Zeitraum von knapp einem Jahr überhaupt zu schaffen? Zum Vergleich: Die Deutsche Bahn und andere EVUs bieten eine klassische, betriebliche Ausbildung im dualen System an („Eisenbahner im Betriebsdienst“). Darin enthalten sind die fachlichen Module und Einblicke in die Unternehmensbereiche der Deutschen Bahn sowie Berufsschul-Komponenten. Wenn hingegen die rein fachlichen Elemente in Vollzeit ausbildet werden und man die Berufsschule sowie die Unternehmenseinblicke außen vor lässt, dann bleibt genug Zeit, um die fachlichen Inhalte ohne Einschränkungen innerhalb eines Jahres inklusive Praktikum zu absolvieren. Dennoch erfordert das Durchlaufen der Umschulung bzw. Weiterbildung ein hohes Maß an Disziplin und Lerneifer. Dafür lockt am Ende, nach erfolgreichem Abschluss, eine Festanstellung mit attraktivem Gehalt.

Insgesamt entspricht die Struktur der Weiterbildung den Vorgaben und Empfehlungen innerhalb der Bahnbranche. Zudem gibt es deutschlandweit Akademien und Bildungseinrichtungen, die Umschulungen zum Lokführer anbieten, da der Bedarf durch die Eisenbahnunternehmen selbst nicht zu decken ist und hierfür intern auch nicht genügend Ressourcen zur Verfügung stehen. So hat sich das Lokführer-Training in Deutschland über Jahre hinweg zunehmend in den Bereich eigenständiger, privater Akademien verlagert. In bestimmten Bereichen ist die Bahnbranche somit auf die Qualifizierung von Fachkräften durch externe Akademien angewiesen.  Viele dieser Akademien, so auch die Norddeutsche Eisenbahnfachschule, sind sowohl DEKRA-zertifiziert sowie vom Eisenbahn Bundesamt als Ausbildungs- und Prüfungsorganisation zugelassen.

Was ehemalige Teilnehmer zum beruflichen Quereinstieg sagen

Auf die Frage wie man z.B. als Frau den Quereinstieg im Eisenbahnsektor erlebt, erklärt Gamze Dalay, ehemalige Teilnehmerin am NEF-Ausbildungszentrum Braunschweig und Lokführerin bei der WestfalenBahn GmbH: „Insgesamt haben alle sehr positiv reagiert, sowohl die Lokführer*innen als auch die Kundenbetreuer*innen, und alle haben mich sofort respektiert und herzlich willkommen geheißen. So gesehen hat der Einstieg nahtlos geklappt und ich habe mich sehr schnell dort eingelebt. Es muss auf jeden Fall auch erwähnt werden, dass alle vor Ort sehr hilfsbereit sind und mich zu jeder Zeit auch wirklich in allen Belangen unterstützen. Wir sind ein großes Team. Mehr kann man sich eigentlich gar nicht wünschen!“.  Jörg Fenske, ein weiterer Absolvent der NEF — heute Triebfahrzeugführer im Güterverkehr — stellt fest: „Mein Praktikum bei der erixx GmbH, das durch die NEF vermittelt wurde, konnte ich erfolgreich abschließen. Im Anschluss wurde ich dort direkt mit einem Festvertrag übernommen“. Ausführlichere Einblicke in die Lokführer-Umschulung aus Sicht von Quereinsteigern haben wir in unserer Interview-Reihe „Auf den Zug gekommen“ zusammengefasst (siehe hier und hier).

Wer sich für den Lokführerberuf per Quereinstieg interessiert kann sich bei der Norddeutschen Eisenbahnfachschule für eine Informationsveranstaltung vor Ort anmelden. Die Weiterbildung wird an den Standorten Braunschweig, Oldenburg, Osnabrück und Bochum angeboten. Auf den Info-Veranstaltungen erfahren Interessierte alles über das Berufsbild des Lokführers sowie die Voraussetzungen zur Teilnahme an der Umschulung, die i.d.R. über Kostenträger wie der Agentur für Arbeit, den Jobcentern oder die Deutsche Rentenversicherung finanziert wird. Gleichzeitig besteht hier die Möglichkeit für einen ersten persönlichen Kontakt sowie zur umfassenden Beratung. Kurse für die Umschulung zum Lokführer starten an allen Standorten mehrmals pro Jahr.

Weitere Informationen und Anmeldung zur Infoveranstaltung

Mehr Infos zum „Quereinstieg als Lokführer Klasse B im Güter- und Personenverkehr“ bei der Norddeutschen Eisenbahnfachschule an den Standorten Braunschweig, Oldenburg, Osnabrück und Bochum finden Sie auf unserer Website unter: https://www.meineZUGunft.de/ausbildung-triebfahrzeugfuehrer/

Unsere Lokführer Umschulungen nach Standorten (PDF Broschüren):